Samstag, 26. April 2025

WKA/WIA

WKA/WIA  das verschweigt die Windlobby

 Unter WKA bezeichnet man Industrieanlagen, die den Sinn haben, Windenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Da es sich hier um Industrieanlagen handelt ist im Sprachgebrauch WIA besser gewählt.

+1. Eine WIA erzeugt Strom solange sie vom Wind angetrieben wird.
Die von den Betreibern angegebene Leistung ist die vom Hersteller angegebene max. Leistung. in Megawatt (MW), auch installierte Leistung.
Sie wird nur in Starkwindzeiten erzeugt, kann aber dann aus einem Windfeld nicht abgegeben werden da zur gleichen Zeit die benachbarten Anlagen und oft die landesweit gebauten Anlagen ebenfalls liefern.
Folge:
 a. Ein Teil der WIAs wird abgebremst und stillgestellt.
 b. Der Strom wird abgeleitet oder mit neg. Preis ins Ausland verkauft.
Der Betreiber erhält den für ihn entstandenen Gewinnausfall vergütet, bezahlt bisher aus der EEG Abgabe, jetzt aus der Steuerkasse vom Steuerzahler.

Wenn der Betreiber seinen Strom über das EEG verkauft, erhält er ca 8ct /KW/h.
verkauft er ihn aber an der EEX Börse, erhält er pro KW/h oft 50ct oder 0ct. Um aber seinen vorherigen Übergewinn nicht zu verlieren, schaltet er lieber seine WIAs ab. Durchgeführt Anfang 2023 von Westfalenwind.

Alle WIAs zusammen erzeugen eine ständige Grundleistung von nur 0,9% der benötigten Leistung
Alle WIAs erzeugen im Schnitt nur 3,0% ihrer installierten Leistung in DE
 



Eine Lüge der Betreiber ist es daher, wenn eine Zahl der versorgungsgesicherten Haushalte aus der installierten Leistung abgeleitet wird.

+2. WIAs bringen Landbesitzern eine bessere Einnahmequelle als mit dem Anbau von Lebensmittel

das waren positive Punkte

hier die Negativen
-1. WIAs benötigen zur Herstellung als Grundgerüst der Windflügel viel Balsaholz aus den Regenwälder, Je Flügel wird etwa das Holz von 50 Bäumen benötigt als für 1 Windrad 150 Bäume

Thema Balsaholz
https://www.agrarheute.com/energie/unglaublich-3-deutsche-windrad-besteht-diesem-material-599989

-2. WIA -Flügel sind nicht recyclebar. Sie werden endgelagert und teilweise in Zementfabriken verbrannt.

-3. WIA- Flügel werden aus Balsaholz, GFK mit Carbon hergestellt. Diese Fasern kontaminieren besonders bei einem Crash die Umwelt und machen den Boden durch ihren Kunststoff- und Glasanteil für Mensch und Tier unbrauchbar. Nicht recyclebar da ein Verbundstoff, betroffener Boden muss ausgetauscht werden.

-4. WIAs unterstützen indirekt Menschenrechtsverletzungen wenn Material, Teile oder ganze WIAs aus China (Urigeren), dem Kongo (Kinderarbeit) und Südamerika (Wassermangel bei der Landbevölkerung) usw. gekauft werden. Die Gewinne der dortigen Industrie kommt nicht den betroffenen Menschen zugute. Durch den Bauxitabbau, Kupferminen und Lithiumgewinnung werden die Länder "umgegraben".

-5. WIAs zerschmettern Vögel, Fledermäuse, Insekten.
Schäden an Insekten, die Rotoren überqueren, sind eine unwiderlegbare Tatsache, und ihre Größenordnung wird konservativ auf einen jährlichen Verlust von etwa 100.000 Tonnen oder 100 Billionen Individuen pro Jahr geschätzt

-6. WIAs wirken durch Infraschall (unhörbar und gesundheitsschädlich) auf die Anwohner auch über 1000 Meter hinaus. Das Rauschen der Rotoren durch Wind kommt nur in der Nähe zum tragen.

Thema Infraschall

-7. WIAs haben durch ihre Fundamente einen hohen Flächenbedarf im Boden. Fundamente werden oft aus Kostengründen nur oberflächlich entfernt. Die Rücklagen aus der Zeit vor 20 Jahren reichen jetzt nicht mehr aus. Betreiber werden dann insolvent und belasten die Gemeindesteuerkassen, also den Bürger dort.

-8. WIAs haben durch ihre Luftverwirbelung (Wirbelschleppen) hinter der WIA einen hohen Flächenbedarf durch notwendige Abstände untereinander. Dadurch wurden bisher die Windindustriefelder so groß wie möglich ausgelegt. Dann baute man höhere Anlagen die jetzt durch die neue Generation mit 5,5 MW/h nochmals mit 240m übertroffen werden. WIAs haben durch ihre Wirbelschleppen auf der Lee-Seite einen hohen Flächenbedarf da sie sonst nachfolgenden Anlagen den Wind wegnehmen und diese auch durch den Dauerdruck beschädigen können.
Dadurch wurden die Windindustriefelder immer großer.
Jetzt baut man besonders hohe Anlagen die bei ähnlicher Leistung durch den stärkeren Höhenwind sehr viel mehr Strom produzierten und deshalb sehr viel weniger Fläche benötigen. Leider wollen die Projektierer trotzdem alle Flächen zubauen weil die Gewinne exorbitant hoch sind. Was den Stress mit den Anwohnern unnötig erhöht.

 
-9. WIAs erhöhen die Lufttemperatur einmal hinter ihnen durch den #Wake Efekt (Wirbelschleppen) um ca. 0,27 Grad und trocknen die Böden aus, bewirken genau das Gegenteil.
h
ttps://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/700177/Alarmierende-Studien-Windraeder-koennten-Klimawandel-verstaerken-und-Duerren-ausloesen.   2. Zusätzlich wird die Luft durch die, an der Gondel, befestigten Wärmetauscher/Kühler erwärmt.

-10. WIAs spalten die Gesellschaft in Geschädigte und Gewinner. Geschädigte die durch ihre Einwände sogar in die rechte Ecke gestellt werden, als Klimaleugner betitelt werden usw.  So missbrauchen solche Lobbyisten die Demokratie für ihre alleinigen finanziellen Interessen. Denn hätten sie überzeugende sachliche Gründe brauchte es diesen Missbrauch nicht

-11. WIAs sind wie Solar/ Photovoltaik wegen ihrem "Zappelstrom" Mitverursacher der Preisexplosion in der Energiekrise. Spannungsschwankungen können wegen fehlender Grundlast (Kernenergie, Kohle und Gas) nicht nachgeregelt werden. Je mehr Stromspitzen eingespeist werden um so schwieriger wird es für die Netzbetreiber das Netz stabil bei 50Hz zu halten. Besonders bei Flaute gilt hier noch ommer: !0 WIAS bei 0 Wind erzeugt 0 Energie  = 100 WIAs bei 0 Wind erzeugt ebenfalls 0 Energie und somit ist die Forderung der Regierung / Grünen sinnlos das Dilemma durch mehr WIAs zu beseitigen

-12. WIAs benötigen schon für die Herstellung viel Energie, haben somit schon vor der Inbetriebnahme einen großen CO2- Rucksack.
Vergessen wird dabei, dass der Energieaufwand bei der Herstellung ein kleiner Teil der sonstigen Eingriffe ist. Insbesondere die Eingriffe in die Natur durch große Tagebaue für Kupfererze, Eisenerz und Zink-Tagebaue sind extrem hoch und werden von den Herstellern immer verschwiegen. Selbst wenn die Herstellung zusätzlich in andere Länder wie China, Indien, Kanada usw. verlegt wurde, wird damit Deutschlands CO2-Anteil nur auf dem Papier kleiner. Tatsächlich werden die Eingriffe zum Nachteil von Klima und Natur nur verschoben und verstärken sich dadurch eher (verlängerte Werkbank)

-13. WIAs verbrauchen viel fossiles Öl, Je nach Größe benötigt ein Windturbinengetriebe nämlich eine Ölmenge zwischen 200 (53 Gallonen) und 800 Litern (211 Gallonen) pro Jahr, wie ein von MDPI veröffentlichter Fachartikel bestätigt. Bei einem Brand kommt dieses Öl in den Boden bzw als Ruß in die Umwelt.

-14. WIAs benötigen tonnenweise Rohstoffe wie Stahl, Aluminium, #Kupfer, Sand, #Lithium.
Z.B 8t Kupfer pro MW installierte Leistung. Eine 5 MW-Anlage verbraucht also 40t Kupfer. Jede Tonne Kupfer hinterlässt ca. 200t toxische Rückstände. Eine 5MW-Anlage also 1000t toxische Rückstände. Und das sind nur solche durch Kupfer, die Ewigkeitslasten der anderen Rohstoffe kommen hinzu.
Außerdem bedürfen Fundament und Sockel immense Mengen von  Sand und Zement und Zusätzen. Beides ist nicht vollständig recyclebar. Sand ist mittlerweile ein gefragter Rohstoff.
Thema Kupfer  https://wiki-wind.blogspot.com/2023/02/thema-kupfer-in-der-windindustrie.html

. https://www.derstandard.de/story/2000135949870/beton-stahl-kupfer-die-energiewende-ist-ressourcenhungrig

-15. WIAs werden nach ihrer Lebenszeit von 20 Jahren (oder schon früher) abgerissen und nur teilweise recycelt, was wieder einen hohen Stromverbrauch hervorruft, was die Windindustrie verschweigt. siehe auch Punkt -7.

-16. WIAs mindern den Wert von Grundstücken, Häusern, Eigentumswohnungen, Mietwohnungen am Ortsrand. Stadtwohnungen sind wegen der Schutzzone um Stadtteile nicht davon betroffen. Dadurch ist die Wahrnehmung der WIAs bei Stadtbewohner fast nicht wahrnehmbar und daher ist auch die Einstellung bei statistischer Befragung für WIAs einseitig und verfälscht somit die Umfrage.

-17. WIAs enthalten in der Gondel und im Trafohaus das umweltschädliche #SF6 Gas wobei bei Entweichung (Brand, Abbruch)dies in die Umwelt kommt. 1kg SF6 so umweltschädlich ist wie 23t CO2, Bei offshore WIAs wird dies Gas fast nicht verwendet.
ARD-Plusminus
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/sf6-windraeder-100.html

 -18. WIAs verbrauchen auch bei Windstille im Ruhezustand soviel #Energie wie 4 Haushalte je WIA. Die Energie für eingebaute Elektronik, Stellmotore zum Nachlauf, Antriebsmotore des Rotors, Stellmotore der Flügel die ständig benötigt wird, wird dem Netz entzogen. Der Ausfall wird dem Betreiber vom Staat ersetzt, vom Bürger.

-19. WIAs erzeugen bei einem Rotorunfall durch Brand oder Rotorabriss eine Umweltverschmutzung der angrenzenden Gebiete durch den Glasfaserbruch.  https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Hallo-Niedersachsen,hallonds77922.html

-20. WIAs können bei einem Brand in dieser Höhe nicht gelöscht werden. Sie brennen solange es brennbares Material gibt. Also absolut umweltschädlich

-21. WIAs verschmutzen die Umwelt durch Mikroartikel. Durch Erosion (Wind, Hagel, Salz,..) verliert eine Windkraftanlage jährlich etwa 160 kg Feinstaub, der auch Bisphenol-A enthält, einen potenziell krebserregenden Stoff. Für die NL sind das etwa 480 Tonnen "giftiger" Feinstaub pro Jahr. Der normale Abrieb an den Oberflächen der Rotoren, insbesonders an den Vorderkanten/Wülste (LEE-Leading Edge Erosion) beträgt je nach Wetterecke des Standortes zwischen 50kg und 150kg pro Jahr pro Anlage.
Hochgerechnet auf 25 Jahre werden pro Anlage zwischen 1 Tonne und 3 Tonnen Erd-/ Ackerboden  kontaminiert.

-22. WIAs verunstalten optisch die deutsche Landschaft von der Nordsee bis zu den Alpen, Besonders betroffen sind damit die Kur und Erholungsgebiete, Denkmalschutz historischer Bauten, Bad XXX kann so seinem Namen nicht mehr gerecht werden.

-23. WIAs offshore, also in der Nord- und Ostsee stehend, stören zusätzlich die Unterwasserwelt, Fische, Kleinlebewesen und auch Wale durch ihren Infraschall, durch die Erschütterungen im Standbein. WIAs stellen eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Sind leicht angreifbar für feindliche Sabotage auf unsere Industrie und Bewohner, siehe Explosion bei Nordstream 2

auf YOUTUBE:
https://www.youtube.com/watch?v=ek_2Ewo9F88
https://www.youtube.com/watch?v=9qPI7ebdaMU


Montag, 31. März 2025

Petitionen

Zukunft für Kirchhundem: Keine Windkraft-Umzingelung unserer Dörfer!

 https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-fuer-kirchhundem-keine-windkraft-umzingelung-unserer-doerfer

Keine Windkraftanlagen in den Wäldern des Naturparks Eggegebirge/Teutoburger Wald

https://www.openpetition.de/widget/erklaeren/keine-windkraftanlagen-in-den-waeldern-des-naturparks-eggegebirge-teutoburger-wald-2

Wildwuchs von Windkraftanlagen im Sauerland und ganz NRW verhindern!

https://www.openpetition.de/petition/online/wildwuchs-von-windkraftanlagen-im-sauerland-und-ganz-nrw-verhindern 

Windkraftwahn direkt vor unserer Haustür STOP für geplante Windkraftflächen in 450 Metern Abstand

https://www.openpetition.de/petition/online/windkraftwahn-direkt-vor-unserer-haustuer-stop-fuer-geplante-windkraftflaechen-in-450-metern-abstand

Windkraftfreier HarzBlick

https://www.openpetition.de/petition/online/windkraftfreier-harzblick 

Petition: Rettet Niedersachsens Wälder vor dem Windkraft-Ausbau!

https://www.openpetition.de/petition/online/petition-rettet-niedersachsens-waelder-vor-dem-windkraft-ausbau

Kein Windpark am Naturschutzgebiet Venusberg

https://www.openpetition.de/petition/seite2/kein-windpark-am-naturschutzgebiet-venusberg 

Finger weg vom Hoheneck! - Keine Windkrafträder auf dem Hoheneck

https://www.openpetition.de/petition/online/finger-weg-vom-hoheneck-keine-windkraftraeder-auf-dem-hoheneck-2


Sonntag, 30. März 2025

Rückbaukosten

Die aus der Förderung entfallenen Windindustrieanlagen müssen nach der Erfüllung ihres Genehmigungsziels restlos aus der Landschaft, Natur zurück gebaut werden. Dazu wird in der Genehmigungsphase ein bestimmter Betrag (ab 200.000€) bei der Bank hinterlegt. Nach 20 Jahren ist dieser Betrag jedoch längst überholt.

Die heutigen Rückbaukosten sind mit 600.000 € angegeben. Dieser Betrag wird durch eine Bürgschaft oft nur zur Hälfte hinterlegt. Bei Insolvenz des Betreibers trägt der Grundeigentümer oder sogar die Kommune das Risiko.

https://eike-klima-energie.eu/2019/04/18/teure-hinterlassenschaften-die-rueckbaukosten-von-windraedern/ 

https://eike-klima-energie.eu/2021/09/28/abrisskosten-von-windradanlagen-mehr-als-eine-halbe-million-euro/

Wohin verschwinden ausgediente, ungeförderte Windräder?

Quelle WELT 29.3.25

Deutschland will mehr und größere Windräder bauen. Dafür müssen Tausende alte Anlagen entsorgt werden. Vieles lässt sich nicht recyceln und landet auch an dubiosen Stellen in Osteuropa. Über ein schmutziges Geschäft – und wie deutsche Experten dagegen vorgehen wollen.

Manchmal, sagt Barbora Šišková, kann sie noch immer nicht glauben, was an jenem späten Winterabend passiert ist. Es war in der Nacht auf den 13. Dezember vergangenen Jahres, als elf Lkw in ihr Dorf direkt hinter der deutsch-tschechischen Grenze rollten. Auf einem Gelände direkt hinter der einzigen Bushaltestelle stoppte die Karawane und kippte ab, was sie geladen hatte: mehr als 90 Tonnen Müll. 

Und zwar nicht irgendwelchen. Unter dem Schrott waren alte Batterien, Flugzeug- und Autoteile – vor allem aber die Flügel ausrangierter Windräder. Von Anlagen, die zuvor in Deutschland abgebaut worden waren. Šišková sagt heute: „Die glaubten, das ist hier das Ende der Welt.“

Šišková ist Bürgermeisterin von Jiříkov, einer Gemeinde mit 3500 Einwohnern zwischen Wiesen und Wäldern, 90 Kilometer östlich von Dresden. Die 57-Jährige hatte damals keine Ahnung, wer hinter den Fahrten steckt, bis am 8. Januar weitere sechs Lastwagen eintrafen. Einer lud erneut seine Fracht ab, darunter ebenfalls abgeschraubte Rotorblätter. Als die Polizei die Fahrer stoppte, stellte sich heraus: Der Schrott stammte laut Frachtzettel von einer Recyclingfirma in Bayern. Illegal als herkömmlicher Plastikmüll deklariert, sollte ihn eigentlich ein tschechisches Unternehmen wiederverwerten.

Stattdessen stapeln sich die Flügel nun wie übergroße Mikadostäbe in Jiříkov und laut der tschechischen Umweltschutzorganisation Arnika noch an mindestens zwei anderen Orten des Landes. Bis heute. Jeden Tag, sagt Šišková, müssten sie den Anblick ertragen und um ihre Natur bangen. Glasfaserreste könnten in den Boden eindringen, ins Wasser, wirbelten bereits durch die Luft. Es sind Reste der deutschen Energiewende.

Fast die Hälfte der bestehenden Anlagen ist älter als 15 Jahre, ein gutes Viertel sogar älter als 20 Jahre. Viele von ihnen werden in den kommenden Jahren abgeschaltet. Neben technischen Gründen hat das vor allem wirtschaftliche: Das im Jahr 2000 erlassene Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert den Anlagenbetreibern Einspeisevergütungen – aber nur für 20 Jahre. Ohne die Bezuschussung rechnet sich jedoch der Weiterbetrieb vieler Windräder nicht mehr, Wartung und Reparatur werden mit zunehmendem Lebensalter zu teuer. 

Die Folge: Bis 2030 fallen laut Umweltbundesamt jährlich rund 20.000 Tonnen Abfälle allein aus alten Rotorblättern an – in den 2030er-Jahren könnten es bis zu 50.000 Tonnen im Jahr sein. Zum Vergleich: Derzeit liegt das jährliche Abfallaufkommen bei etwa 4000 bis 5000 Tonnen.

Wohin also damit? In den USA werden die Teile bislang schlicht auf Deponien geworfen. Hierzulande ist das verboten. Landen die Rotoren nicht auf illegalen Flächen wie in Jiříkov, dienen sie bislang als Brennstoff in der Zementherstellung. Die sogenannten glasfaserverstärkten Kunststoffe und selbst das enthaltene wertvolle Balsaholz werden einfach verfeuert.

Was offiziell als „thermische Wiederverwertung“ bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit reine Verschwendung von Rohstoffen, die alles andere als grün ist. Einige Unternehmen, darunter das oben genannte in Bayern, werben damit, die gesamte Anlage „umweltschonend zu recyceln“. Bereits vor drei Jahren warnte das Karlsruher Institut für Technologie in einem Bericht davor, Rotorblätter könnten auf „ungeeigneten Wegen entsorgt“ oder zur „Scheinverwertung exportiert“ und „im Ausland abgelagert“ werden. Die Warnungen haben sich mancherorts bewahrheitet. Um das zu verhindern, arbeiten Forscher an Verfahren, die die Wiederverwendungen einfacher und billiger machen sollen – und die wertvollen Stoffe zurückgewinnen.

Armin Varmaz ist Professor für Finanzökonomie und Experte für den Rückbau von Windkraftanlagen an der Hochschule Bremen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme hat er ein Handbuch herausgegeben, wie es am billigsten und einfachsten funktionieren kann, so einen oft 130 Meter großen Koloss wieder einzureißen. Bislang beschäftigte er sich zwar vor allem mit Anlagen auf dem Meer. „Das Vorgehen und die Probleme“, sagt er, „sind aber an Land etwa die gleichen.“ Auf dem Wasser, sagt er, sei alles nur „noch ein bisschen teurer und aufwendiger“.

Eigentlich, sagt Varmaz, sei der Rückbau „gar nicht so kompliziert.“ Alle Teile montiere man nach und nach ab: zuerst über der Erde Rotorblätter, Nabe, Gondel und Turm, dann im Boden das Fundament und die Kupferkabel. Zerlegt in ihre Einzelteile wird manche alte Anlage anschließend ins Ausland verkauft, etwa nach Osteuropa. Die überwiegende Mehrheit wird jedoch geschreddert. „Das meiste Material lässt sich gut wiederverwerten“, erklärt Varmaz. 

Das ist Alles darauf ausgelegt, sich nicht mehr voneinander zu trennen. Armin Varmaz, Professor für Finanzökonomie, Bremen

Zu fast zwei Dritteln bestehen die Teile aus Beton. Der lässt sich vor Ort zerkleinern und als Schotter bei Straßen und Wegen wieder einsetzen. Das andere knappe Drittel, der Stahl, kann eingeschmolzen werden. „Schwierig“, sagt er, „ist nur der letzte kleine Rest.“ Sprich, die verbliebenen zwei bis drei Prozent und weithin besonders sichtbaren Bestandteile: die Flügel.

Das Komplizierte daran: Sie sind über ihre Länge hinweg größtenteils wie ein Sandwich aufgebaut. Die äußeren Schichten bestehen aus glasfaserverstärkten Kunststoffen, der Kern aus Balsaholz. Dazu kommen Harze und Kleber. Wegen dieser Struktur können die Rotorblätter möglichst groß sein, zugleich aber stabil und leicht. „Das alles ist darauf ausgelegt, sich nicht mehr voneinander zu trennen“, sagt Varmaz. Beim Recycling muss aber genau das passieren, nur separat lassen sich die Stoffe wieder einsetzen. 

Alte durch neue Anlagen ersetzen – Repowering heißt das unter Fachleuten. Bis zu fünfmal so viel Strom liefert ein leistungsstärkeres Modell. Das hat viele Vorteile. Auf gleicher Fläche lässt sich deutlich mehr Energie erzeugen, die neue Technik macht weniger Lärm. Weniger Windräder müssen gewartet und repariert werden. Bis zu 600.000 Euro kostet es im Schnitt, eine Anlage vollständig abzubauen – Kosten, die in der Regel bei der Planung eingepreist und durch eine Bürgschaft abgesichert sind. 

Trotz des Aufwands und der Summen macht Finanzökonom Varmaz klar: „Die Windkraft ist in der Erzeugung die günstigste Energie, mit Abstand.“ Bau und Erhalt der Anlagen und selbst der Rückbau seien deutlich billiger als etwa der von Atomkraftwerken oder Kohletagebauen. Zudem brauche es keinen teuren Rohstoff wie Uran. Und dennoch bleibt das Problem mit den aussortierten Propellern.

Wie sich das lösen lässt, will Niels Ludwig herausfinden, Leiter der Abteilung für Rotorblätter am Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme in Bremerhaven. 30 gebrauchte Blätter sollen dafür auf dem Gelände eines Rotorenherstellers in etwa zehn Meter lange Stücke zerteilt, Balsaholz und Schaum entfernt werden. Die Stücke werden geschreddert, ein Teil davon in sein Bremerhavener Labor transportiert. Gemeinsam mit seinem Team möchte Ludwig testen, wie gut sich mithilfe eines thermischen Verfahrens, der Pyrolyse, die einzelnen Komponenten voneinander trennen lassen. 

Das Gemisch kommt dafür in einen speziellen Ofen, in dem sich das Harz und der Kleber auflösen. Gas und Öl entstehen, die anschließend zur Energiegewinnung und in der chemischen Industrie eingesetzt werden können. Am Ende bleibt die reine Glasfaser übrig – und eine wesentliche Hürde: Das Ganze ist viel zu teuer. Ludwig sagt: „Neue Glasfasern kosten fast nichts.“ Recycelte Fasern aus dem Labor seien dagegen „unbezahlbar“. Nur etwa halb so hoch dürften die Preise aber sein. Erst dann lohne es sich. 

Künstliche Intelligenz soll helfen

Genau daran arbeiten Ludwig und seine Kollegen aktuell. Bislang weiß man beispielsweise nicht, was im Detail in den alten Blättern überhaupt steckt, welche Art von Glasfasern, Harzen, Klebern. Nur „sortenrein“, wie es in der Branche heißt, ließen sich aber die Materialien günstig wiederverwenden. Die Forscher entwickeln daher eine Methode, die mithilfe von künstlicher Intelligenz die verschiedenen Schnipselsorten erkennt und möglichst sauber voneinander trennt. 

Ludwig sagt: „Funktioniert das Verfahren einmal, kann man das auch für andere Produkte verwenden.“ Denn von Fasern durchzogene Kunststoffe finden sich auch in Trink- und Abwasserleitungen, in Rennrädern, Autos und Flugzeugen. Je häufiger die Methode wiederum zum Einsatz kommt, desto günstiger wird sie. Laut Ludwig müsse die Politik dafür vor allem eines tun: Verbieten, dass die Flügel verbrannt werden. 

Große Hoffnungen liegen auch auf einem anderen Weg: Siemens Gamesa, die spanische Tochterfirma von Siemens Energy, hat 2021 die ersten Rotoren gebaut, die sich von Anfang an vollständig recyceln lassen. Ihr Rezept: Ein neues Kunstharz, das sich mithilfe einer milden Essigsäure auflösen lässt, sodass sich Glasfasern und Holz voneinander trennen. In neuen Anlagen werden diese Substanzen bereits eingesetzt. 20 Jahre müssen sie nun stabil sein, sich danach leicht lösen lassen. „Ob das wirklich im industriellen Maßstab wirtschaftlich funktioniert“, so Ludwig, „wird sich erst dann unter Beweis stellen.“

Der mutmaßliche Müllskandal von Jiříkov hat inzwischen hohe Wellen geschlagen. Der tschechische Umweltminister war vor Ort, bayerische Zollfahnder haben die Räume des Recyclingunternehmens in der Oberpfalz durchsucht, Verdacht auf illegale Ausfuhr von Müll. Barbora Šišková hat indes nur ein Ziel: „Das Zeug soll endlich weg.“ Bis zum 21. März lief die Frist für die verantwortliche Firma, ihre Fracht wieder abzuholen. Geschehen ist bislang: nichts.


Hintergrund:

30.405 Windräder mit einer Leistung von insgesamt 70.000 Megawatt lieferten im vergangenen Jahr fast 32 Prozent des Stroms in Deutschland – 28.766 Anlagen an Land, 1639 auf dem Meer. Im Verhältnis zu seiner Landesfläche hat Bayern nach Berlin die geringste Leistung geliefert, an der Spitze sind Schleswig-Holstein, Bremen, Brandenburg.

224 alte Anlagen wurden 2024 durch neue Anlagen ersetzt. Deren Leistung liegt nun bei insgesamt 1191 Megawatt. Bei diesem sogenannten Repowering werden in der Regel Windräder mit höheren Masten und größeren Rotorblättern eingesetzt.

14.000 Megawatt kamen 2024 von bundesweit 2400 neu zugelassenen Windrädern dazu. Das ist eine Steigerung um 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der vielen Genehmigungen sank die Bearbeitungs- und Bauzeit auf insgesamt 23 Monate – das ist gut zehn Prozent schneller als noch 2023.

 

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Andere Orte:

Es wird angegeben dass die Anlagengondeln für Ersatzteilbedarf in Spanien verwendet werden!

Es wird angegeben dass 11 Jahre alte Gondeln (20 Stück) an der Küste in der Niederlande neu aufgebaut werden! 

Wer es glaubt?

WKA/WIA

WKA/WIA   das verschweigt die Windlobby  Unter WKA bezeichnet man Industrieanlagen, die den Sinn haben, Windenergie in elektrische Ener...