Sonntag, 7. Mai 2023

Thema Gewinne & Verluste Windindustrie

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Fast 35 Millionen Euro Entschädigung für nicht genutzten erneuerbaren Strom in Sachsen-Anhalt
https://dubisthalle.de/fast-35-millionen-euro-entschaedigung-fuer-nicht-genutzten-erneuerbaren-strom-in-sachsen-anhalt
 von Eseppelt · 6. Mai 2023
Der Wind bläst, die Windräder drehen sich und erzeugen massenhaft Strom, die Sonne strahlt und lässt die Photovoltaikanlagen auf Hochtouren laufen – doch der Strom wird in dem Moment gar nicht benötigt, an Speichermöglichkeiten mangelt es. Also „verpufft“ die Energie, die Anlagen für erneuerbare Energien werden abgeregelt. Und teuer wird es obendrein, weil die Betreiber Entschädigungszahlungen erhalten.

Allein im Jahr 2021 musste das Land Sachsen-Anhalt fast 35 Millionen Euro Entschädigungen zahlen. 217 GWh erzeugter Strom konnten nicht genutzt werden. Der größte Teil geht auf Windkraftanlagen zurück. Das geht aus einer Auflistung für den Landtag hervor. Für das komplette Jahr 2022 liegen noch keine Daten vor. Allerdings lag der nicht genutzte Strom schon im ersten Halbjahr bei 349 GWh. Der Gesamtstromverbrauch in Sachsen-Anhalt liegt im Jahr bei rund 14.000 GWh.

Allerdings werden trotz größerer ungenutzter Strommengen die Ausgleichszahlungen geringer ausfallen. Dazu zitiert die Landesregierung einen Bericht der Bundesnetzagentur. „Beim negativen Redispatch gegenüber direktvermarkteten EE-Anlagen entgeht den Anlagenbetreibern mit der Umstellung vom Einspeisemanagement auf das Redispatch 2.0 dank des bilanziellen Ausgleichs durch den Netzbetreiber im Wesentlichen nur noch die sogenannte Marktprämie. Dies senkt generell die Kosten für den finanziellen Ausgleich der Abregelung von EE-Anlagen.“

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10.06.2023 https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/netze-vor-ueberlastung-schuetzen-so-werden-verbraucher-von-den-netzbetreibern-gemolken-li.357360 

 Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, ist für höhere Profite der Netzbetreiber.

Seit letztem Jahr überredet er uns alle zum Energiesparen, jetzt will er, dass wir den Netzbetreibern höhere Profite finanzieren. Die Rede ist von Klaus Müller, heute Chef der Bundesnetzagentur, früher Chef der Verbraucherzentrale – und: ein Grüner. Damit die Strom- und Gasnetze schnell genug ausgebaut werden, will Müller den Netzbetreibern eine größere Karotte vorhalten.

 

Definition des sog. "Phantomstrom"

Da Windanlagen sich nicht nach vorhandenen Netzen richten müssen, erhalten sie die EEG-Subvention nach Errichtung immer auch dann, wenn wegen unzureichender Netze die Anlage ihren Strom nicht in Netze einspeisen kann. Also wenn z.B sehr viel Wind weht und die Netze den dann möglichen stark erhöhten Windstrom nicht aufnehmen können. Die Anlage wird in solchen Fällen ferngesteuert abgeschaltet.
Der Betreiber der Anlage wird dann finanziell so gestellt, als ob er Strom eingespeist hätte ("Phantomstrom"). Diesen nicht produzierten und nicht eingespeisten Strom bekommt er also trotzdem vollumfänglich  bezahlt.

Das ist eine
Belohnung unkoordinierten Verhaltens zum Nachteil der Stromabnehmer, die das zwangsweise finanzieren müssen und macht das gesamte System ineffizienz und sehr teuer.
In 2022 mussten für alle solche als Redispatchmassnahmen bezeichnete Eingriffe in den Betrieb von Windanlagen und andere Kraftwerke (also z.B. Reservekraftwerke wenn kein Wind weht)  insgesamt 4,2 Mrd Euro bezahlt werden.
Diese Kosten werden in den Netzentgelten versteckt. Deshalb steigen die Netzentgelte derzeit besonders stark und werden weiter steigen.

Die Netzentgelte sind Teil des Strompreises. Sie sind inzwischen in etwa so hoch wie die Kosten für das EEG.
Beide betragen etwa je 10 CentkWh, insgesamt also 20 CentkWh.

Die Differenz dieser Kosten zum Strommarkt wird subventioniert. Diese Subventionen werden finanziert aus den CO2-Steuern im Strom (auch Windstrom), Öl, Gas, Benzin und Diesel.
Das waren 2023 ca 10 Mrd Euro plus die 4,2 Mrd Euro Redispatch.
D.h. alle Bürger finanzieren zwangsweise das EEG, es sei denn sie nutzen keine dieser Energien.
Bitte nicht zu früh freuen.

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Das was der Strom am Strommarkt durch Verkauf eingebracht hat wird von den Subventionen abgezogen die der Staat als Garantievergütung (über 20 Jahre) zahlt.
Bsp:
Wenn die produzierte Strommenge eines Jahres 5 Mrd Euro wert war, der Staat aber 15 Mrd Euro an EEG-garantierten Subventionen zahlen muss, dann beträgt die tatsächliche Subvention 10 Mrd Euro. Die "Differenz"  von 5 Mrd Euro zur Gesamtzahlungsverpflichtung ist durch die Einnahmen des Strommarktes (EEX) finanziert worden.

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